Besuch der Westersteder Kirche

Das Weihekreuz

Vor einigen Wochen musste ich Besorgungen in Westerstede machen und wie immer zog mich die große Kirche mit den alten Grabsteinen in der Außenanlage magisch an. Zu meinem Erstaunen stand der kleine Seiteneingang der Kirche diesmal offen und ich konnte sie mir endlich einmal von innen besehen. In dem Bewusstsein, dass hier Generationen von Coldeweys aus- und eingegangen sind, betrat ich den hellen Innenraum.

1732 heiratete hier Heinrich Coldewey aus Jaderberg seine Talke Möhlmann und wurde bald Untervogt. Nachkommen dieser Familie leben heute noch in Westerstede. Hier wurde aber auch meine Großmutter Anna Elisabeth Meilahn aus Burgforde – so wie die meisten ihrer Vorfahren Meilahn, Ehlers, Eilers – getauft und hier schloss sie die Ehe mit meinem Großvater Johann Friedrich Coldewey aus Grabstede.

Ich empfand es als äußerst beruhigend, mir den Raum und das Taufbecken ansehen zu können und zu bedenken, dass sich hier zahlreiche, wichtige Ereignisse des Familienlebens abgespielt haben.

 

 

 

Das Taufbecken wurde 1648 von Johann Brunken aus Garnholt gestriftet, wie die Inschrift zeigt. Im Vorraum steht noch ein älteres, schlichteres Becken aus Stein.

 

 

Interessant fand ich auch ein Epitaph an der Kirchenwand unter dem sogenannten „Von-Seggern-Stuhl“.

Letzter Ausspruch eines in Oldenburg
Studierenden Jünglings des Ersten in der
ersten Classe der Lat:Stadt-Schule Er hiese
Johann Philip Antony geb: daselbst den
23ten July 1739 gest: das: den 12ten. Martzy 1759
Er ruhet hier bey seiner Mutter Cath: An:Mar:
seel: bey der Rechten Dr: Henrich Hamelow
in Schleswig jüngsten Tochter so hier gestor-
ben den 11ten Dec: 1753 alt 34 Jahr : Und erwar-
ten ihre Gebeine eine froliche Auferstehung.
Aufgesetzt von einem inigst gerührtem Ehe-
Mann und Vater P: J: Antony P:Z.W 1759
Deines Glaubens matte Worte,
schmeck in Kraft am Freudenorte.

Weitere Photos – auch von Grabstelen – finden sich hier.

 

 

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