Am 14. 9. 2013 begleitete ich nun das dritte Mal meine Freundin Irmi zum 65. Kreistreffen Preussisch Eylau in Verden. Das ist Irmis Spezialgebiet, ich selbst habe mit diesem Kreis gar nichts zu tun, aber diese Zusammenkünfte sind trotzdem jedesmal sehr interessant und unterhaltsam. Immerhin habe ich mit Irmi den Kreis – soweit er nicht im Kaliningrad Oblast liegt – zweimal bereist und habe einige Orte, die zum Kreis Pr. Eylau gehören, gesehen.
Als erstes konnte ich – entgegen guter Vorsätze – dem Büchertisch nicht widerstehen! Die Dokumentation „Stadt und Kreis Gumbinnen“ von Dr. phil. Rudolph Grenz von 1971 musste ich einfach mitnehmen, schließlich gehören meine Leiner-Vorfahren zu den Salzburger Emigranten. – Dann kaufte ich in Erinnerung an meine Großmutter Elfriede Leiner aus Danzig echtes Königsberger Marzipan. Sie liebte dieses abgeflämmte Marzipan ohne Schokoladenüberzug. Ich habe ihr oft „Teekonfekt“ geschenkt. -Schließlich gab es noch Trakehnerblut, Meschkinnes, Marjellchen und Kuren Kaffee. Was für eindrucksvolle Namen für Schnäpse und Liköre!
Aber es ging ja nur am Rande um Einkäufe. Am Nachmittag saßen wir dann endlich drei echten Ostpreussen aus dem Kirchspiel Eichhorn gegenüber und ich – mittenmang – spitzte die Ohren: Ausdrücke, die ich noch nie gehört hatte, Sätze in einer ungewohnten Sprachmelodie mit „ostpreussischem“ Akzent. Dazu oft ein verschmitztes Lächeln und viel offenes, fröhliches Lachen. Ein angenehmes, leichtes Zusammensein! Es wurde geschabbert, „Wruken“, „Keilchen“ und „Klunkermus“ wurden geklärt, die Kombination Klunkermus und Bratkartoffeln bestaunt.
Abends wurde sicherlich wieder gesungen – Land der dunklen Wälder – , aber da waren Irmi und ich schon im Dauerregen in Richtung Oldenburg unterwegs