Friedhöfe

Alten Friedhöfen galt unsere besondere Aufmerksamkeit. Bald konnten wir sie leicht erkennen. Sie liegen auf Erhöhungen in der Landschaft, besitzen einen alten Busch- und Baumbestand und wirken rund, dunkel und abgegrenzt von den bebauten Getreidefeldern und den sowieso meist tiefer gelegenen Wiesen und Weiden.

Für Stepponiszken liegen diese zwei kleinen Friedhöfe in Sichtweite, nicht mehr als einen Kilometer von drei Höfen entfernt. Sie werden noch genutzt und die alten Gräber bzw. Grabeinfassungen werden mitgepflegt. Alte Linden, Fliedergebüsch und Funkien finden wir auch auf anderen Friedhöfen. Die Fußspuren stammen übrigens von uns, die Wege waren vorher sauber geharkt.

Mein Urgroßvater hat in der Familienbibel nicht angegeben, wo seine Eltern beerdigt sind. Ich habe keinen Grabstein von ihnen gefunden, aber für mich ist nun selbstverständlich, dass sie auf einem dieser beiden alten Friedhöfe begraben sind. Ich hatte fälschlicherweise angenommen, die Toten würden auf einem größeren  Kirchhof bestattet, so wie ich es aus Norddeutschland mit seinen erhöht stehenden alten Kirchen kenne. Aber inzwischen habe ich gehört, dass es allein in der Umgebung von Pogegen mehr als 200 solcher kleinen Friedhöfe gegeben hat und zum Teil noch gibt.

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